Impingement bedeutet, aus dem Englischen abgeleitet: Anschlagen. Im deutschen Sprachraum interpretieren wir das Impingement der Schulter als Engpasssyndrom.
Bei chronischen Überkopfarbeiten oder bei entsprechend schulterbetonten Sportarten kann es unter dem Schulterdachknochen (Acromion) und dem Schulterdachschlüsselbeingelenk (AC-Gelenk) zu Entzündungen des Schleimbeutels (Bursa) oder Sehne der Rotatorenmanschette und Abnützungserscheinungen des Knochens mit Anlagerungen (Acromionsporn, AC-Gelenksarthrose) kommen, und somit diesen an sich schon engen Raum zusätzlich einengen, was Sehnenrisse der Rotatorenmanschette zur Folge haben kann.
Dies kann bewegungsabhängige Schmerzen bei Überkopfaktivitäten oder auch Ruheschmerzen beim Draufliegen auslösen, welche sich vorallem in der Nacht bemerkbar machen. Zudem zeigt sich – abhängig vom Ausmass des Sehnenrisses – eine eingeschränkte schmerzhafte Schulterbeweglichkeit.
Die Diagnose stellt man inital per klinische Untersuchung, da mit den entsprechenden Funktionstests die Verdachtsdiagnose des Impingements geäussert werden kann. Ergänzend erfolgt die Weiterbklärung per Röntgenbild, welches gelegentlich auch eine Verkalkung der Supraspinatussehnenregion darstellt, was wiederum eine Entzündung des Schleimbeutels bedingt (Tendinitis calcarea).
Zudem kann eine ergänzende Ultraschalluntersuchung die Weichteile (Bursa und Sehnen inkl. Kalkablagerungen) beurteilt werden. Gelegentlich erfolgt die Weiterabklärung mittels MRT hinsichtlich einer allfälligen operativen Therapie.
Zur weiterführender Diagnostik kann in die Schleimbeutel auch mal eine Spritze appliziert werden mit einem Betäubungsmittel, das allenfalls mit Cortison ergänzt wird. Dadurch kann eine Besserung der Beschwerden mit Eintritt der Wirkung von wenigen Minuten bis zu 6-8 Wochen bewirkt werden.
Diese Vorgehensweise wird initial auch als konservativer Schritt durchgeführt, ergänzt durch die seriöse Physiotherapie, welche versucht, über einen kopfzentrierenden Muskelaufbau mehr Raum unter dem Schulterdach zu erreichen. Zudem kann eine definierte Phase mit Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten die Situation beheben.
Nach erfolgloser konservativer Therapie mittels Physiotherapie sowie Nachweis einer klaren Kalkansammlung, kann ein Needling (Spritzenbehandlung) oder eine Stosswellentherapie mit Zerstörung der Kalkmasse, die Situation verbessern.
Bei fehlender Besserung führen wir als operative Behandlung des Impingements/Tendinitis calcarea schlussendlich die Arthroskopie mit der sogenannten subacromialen Dekompression mit Acromioplastik und Bursektomie durch. Dadurch wird neben der Kamera (Arthroskop) hinten an der Schulter mit einem 2. Zugang von der Seite unterhalb des Acromions mittels verschiedenen Instrumenten der Schleimbeutel entfernt. Der Schulterdachknochen wird geglättet, und je nach Möglichkeit, das Kalkdepot aus der Sehne herausgelöst. Gelegentlich gelingt das Kalkauslösen nicht per Arthroskopie, dann muss zur offenen Version übergegangen werden.
In der Folge darf der Arm mit der Physiotherapie zügig wieder mobilisiert werden. Die Arbeitsunfähigkeit beträgt ca. 4-8 Wochen, je nach beruflicher Tätigkeit, schulterbetonte sportliche Aktivitäten sind individuell nach 3-4 Monaten wieder möglich.
Die operative Therapie des Impingements wurde in den Medien in letzter Zeit als nicht notwendige Operation klassifiziert. Dazu muss gesagt werden, dass der Begriff Impingement alleine noch keine klare Diagnose definiert, sondern durch den Zusatz Impingement bei/durch….die Diagnose dann definiert, was dann auch den Ansatz festlegt, WAS therapiert werden muss.
In der Klinik Impuls sind wir auf die Behandlung von Schulterverletzungen spezialisiert und können Ihnen das gesamte Spektrum der modernen konservativen und operativen Versorgung anbieten.
Wenden Sie sich an unser Schulterteam (Dr. Urs Baumgartner und Dr. Olaf Büttner), wenn Sie Fragen rund um das Thema Schulter haben.
In Notfällen (z.B. bei akuten Impingementsituationen) bieten wir Ihnen nach Rücksprache Termine und bei Bedarf unsere spezialisierte minimal invasive Versorgung an.