Therapie von Arthrose und Sportverletzungen mit ,,Eigenblutplasma''
Für die Behandlung von Arthrose und Verletzungen an Muskeln, Sehnen und Bändern gibt es seit einiger Zeit eine Alternative zu herkömmlichen Therapien. Mit Hilfe von Eigenblutplasma (PrP) können Schmerzen bei Arthrose gelindert und die Heilung bei Verletzungen des Bewegungsapparates beschleunigt werden.
PrP in der Sportmedizin
Eine häufige Ursache von Verletzungen des Bewegungsapparates sind biomechanische Über- oder Fehlbelastungen. Die Muskulatur reagiert mit Zerrungen oder Faserrissen. Bei Sehnen kommt es zu Entzündungen, andauernden Reizzuständen oder sogar Rissen. Ein Bänderriss ist keine Seltenheit!
Bei Sportverletzungen haben wir die Erfahrung gemacht, dass die PrP-Therapie unterstützend zu anderen Therapien eingesetzt werden und zu einem beschleunigten Heilungsprozess beitragen kann. Während des Heilungsprozesses eines verletzten Gewebes findet eine Reihe von verschiedenen ineinander greifenden Vorgängen im Körper statt. Geregelt werden diese Abläufe durch Botenstoffe und die sogenannten Wachstumsfaktoren, die u.a. von den Blutplättchen (Thrombozyten) freigesetzt werden. Thrombozyten sind ständig im Blut vorhanden und werden bei einer Verletzung aktiviert. Sie schütten dann am Ort der Verletzung Wachstumsfaktoren aus, um den Heilungsprozess zu starten und zu fördern. Der typische Bluterguss, der sich natürlicherweise in verletzten Geweben bildet, bringt auch Nachteile mit sich. Die Aktivität der weissen Blutkörperchen, die in den Bluterguss einwandern, führt nicht selten zu überschiessender Narbenbildung, was vor allem bei Muskelverletzungen nicht gewünscht ist. Die entstehende Narbe im Muskel wird zu straff. In der modernen Sportmedizin hat sich daher die Verwendung von PrP etabliert. Bei Bandverletzungen (z.B. Aussenband am Sprunggelenk) wird PrP erfolgreich unterstützend in der Heilungsphase eingesetzt. Beim sogenannten Tennisellenbogen konnten Studien eine nachhaltige Verbesserung durch Infiltrationen mit PrP zeigen. Es ist erwiesen, dass durch das PrP-Verfahren sowohl die Anzahl der Thrombozyten, als auch die Konzentration der Wachstumsfaktoren und entzündungshemmenden Botenstoffen signifikant erhöht wird.
PrP und Cellular Matrix in der Arthrosetherapie
Alterungsprozesse, genetische Veranlagung, einseitige Belastung oder Unfälle können zu Abnutzungserscheinungen am Gelenkknorpel führen. Dieser Verschleiß wird als Arthrose bezeichnet und jedes Gelenk kann davon betroffen sein.
Bei der beginnenden Arthrose kommt es zu Beschwerden wie z.B. zu einem unangenehmen Ziehen im Gelenk, Gelenkergüssen, morgendlicher Gelenksteife oder Anlaufschmerzen. Bei einem Fortschreiten der Erkrankung werden die Schmerzen stärker und die täglichen Aktivitäten müssen eingeschränkt werden. In Folge dessen sinkt die Lebensqualität. Wie viele Beispiele in unserer Praxis zeigen, kann die PrP-Therapie bei Arthrose mit zu guten Ergebnissen führen. Mischinfiltrationen zusammen mit Hyaluronsäure scheinen die Wirkung noch zu verstärkren (Cellular Matrix).
PrP in der Anwendung
Eine kleine Menge Blut (15 ml) wird mit Hilfe eines speziell entwickelten Bultentnahmeröhrchens aus der Armvene entnommen und zentrifugiert. Hierbei wird der Teil des Blutes separiert, der die körpereigenen, regenerativen sowie arthrose- und entzündungshemmenden Bestandteile enthält. Dieser Teil des Blutes, das sogenannte Eigenblutplasma, wird abgetrennt. Nun sind die aktiven Bestandteile des Blutes konzentriert und fertig zur Injektion in die betroffene Stelle. Die Blutentnahme mit dem speziellen Blutentnahmeröhrchen oder einem Doppelkammersystem ermöglicht sowohl eine sterile Blutentnahme als auch anschließend eine sterile Injektion der Wachstumsfaktoren und bietet somit Schutz vor Infektionen. Theoretisch besteht ein Infektionsrisiko von <1/20 000.
Anwendungsbereiche in der Sportmedizin
Anwendung in der Arthrosetherapie:
Wichtig zu wissen ist allerdings, dass in den meisten Fällen keine Kostenübernahme durch die Kranken- oder Unfallversicherung besteht und Sie als Patientin/Patient die Kosten für die Blutentnahmeröhrchen meistens selber tragen müssen. Die Kosten belaufen sich zwischen ca. hundert bis mehreren hundert Franken, je nach Häufigkeit der Anwendung.