Nachbehandlungsschemate stellen immer nur eine grobe Orientierung dar, da die individuelle Nachbehandlung in Abhängigkeit des Operationsausmasses und der Operationstechnik von dem im Folgenden dargestellten Schema abweichen kann.
In jedem Fall können Sie selbst die Heilung nach einer Operation aktiv unterstützen durch eine gesunde und ausgeglichene Ernährung, die Zufuhr von Vitamin C und D sowie einen konsequenten Verzicht auf Alkohol und Rauchen. Als Diabetikerin/Diabetiker sollten Sie auf eine optimale Blutzuckerkontrolle rund um die Operation achten.
Die Nachbehandlung einer Operation am Vorfuss unterteilt sich grundsätzlich in 6 Phasen:
Phase 1 (48 Stunden) - postoperative Akutphase
- konsequente Bettruhe und Hochlagern, Kühlen und Ruhigstellung im Verbandsschuh
- Schmerzmittel eher grosszügig einnehmen wie verordnet
- Mobilisation auf das Notwendigste (z.B. Toilettengang) beschränken
- Thromboseprophylaxe, Aktivierung der Wadenpumpe (z.B. Massieren der Waden, sofern nicht durch den Opereteur verboten Bewegen im Sprunggelenk)
- post OP Verband wird nicht gewechselt (nur wenn durchgeblutet oder nass geworden)
- erste Übungen zur sicheren Mobilisation an Unterarmgehstöcken
Phase 2 (Tag 3-6) - postoperative Frühphase
- Verbandsschuh konsequent bei jeder Mobilisation tragen (nie barfuss unterwegs)
- Mobilisation in der eigenen Wohnung und ausserhalb auf maximal 10 Minuten am Stück beschränken
- Verbandsschuh zur Nacht nur im Einzelfall (sofern vom Operateur verordnet)
- weiteres Beüben der sicheren Mobilisation an Unterarmgehstöcken
- konsequente Fortführung der Thromboseprophylaxe
- Schmerzmittel beginnen zu reduzieren
Phase 3 (Tag 7 bis 14) - Phase der Wundheilung
- weiter wie oben zwischendurch kosequent hochlagern und kühlen, Verbandsschuh zur Mobilisation
- Mobilisation nur wenig steigern auf maximal 20 Minuten am Stück
- eventuell, sofern keine Teilbelastung verordnet, erste Gehversuche in der eigenen Wohnung im Verbandsschu ohne Unterarmgehstöcke
- erster Verbandsswechsel und Fadenentfernung beim Hausarzt oder bei und in der Klinik Impuls
- Schmerzmittel weiter reduzieren
Phase 4 (Tag 15 bis Ende Woche 6) - Phase der Knochenheilung
- weiter Mobilisation im Verbandsschuh mit steifer Sohle
- in Ausnahmefällen (Morton Neurom Operation, isolierte Hammerzehen) eventuell schon jetzt Wechsel in einen geeigneten Konfektionsschuh möglich
- Beginn intensiver selbständiger Mobilisationsübungen an Sprunggelenk und Fuss nach Vorgabe der Operateurs
- Mobilisation zu Hause nur noch mit einer Unterarmgehstütze oder bereits gehstockfrei
- Tapen der Zehen mit Kinesiotapes nach Verordnung oder Zügelung der Zehen mit dem Darco Toe Alignement Splint
- Homeoffice Büroarbeit wieder möglich im Teilzeitpensum
- Schmerzmittel nur noch bei Bedarf einnehmen
Phase 5 (Woche 7 bis Ende Woche 13) - Phase des wieder normal Gehen Lernens und der Abschwellung
- nach Röntgen Wechsel vom Verbandsschuh in einen geeigneten Konfektionsschuh (Prinzip der steifen Sohle weiterhin zu empfehlen)
- Beginn physiotherapeutisches Training zur Normalisierung der Beweglichkeit der operierten Zehen und zum Wiedererlernen eines normalen (physiologischen) Gangbildes mit Abrollen über den Grosszehenstrahl
- Wiederaufnahme Fitnesstraining möglich
- Wiederbeginn mit sitzenden Berufen, Teilnahme ÖV wieder möglich
-ACHTUNG: Es ist normal, wenn der Fuss immer noch geschwollen ist!
Phase 6 (ab dem 3. Monat bis 1 Jahr) - postoperative Spätphase
- Wiederbeginn stehender und körperlich belastender Berufe
- Wiederbeginn sportliche Aktivitäten
- endgültige Abschwellung (kann bis zu einem Jahr dauern)
- vollständige Normalisierung Gangbild und Zehenbeweglichkeit (in Abhängigkeit der Operation)